Jazz, Pop, Klassik im Culture Club

Wir sind es ja nun schon gewohnt, mit „kulinarischen“ musikalischen Genüssen in unserer nunmehr „alten“ Mensa verwöhnt zu werden und jedes Mal dabei etwas Neues aufgetischt zu bekommen. Das gelang auch dieses Mal, und zwar in ganz besonderer Weise.

 

Angekündigt waren Auftritte der Komponistin Christine Brückner, die eigene Werke am Klavier mit ihrem Trio (mit Querflöte und Akkordeon) oder in Kombination mit weiteren Instrumenten wie Cello, Gitarre und Rhythmusinstrumenten spielte. Man war gespannt, handelte es sich doch um zeitgenössische Musik, die nicht selten herausfordernd und anstrengend für den Hörer ist. Nichts davon hier: Das Publikum erlebte einen bunten Konzertabend, der Experimentelles, nämlich ”Minimal Music” (S4-Kurs) bot, der witzig und voller Überraschungen im Rhythmus-Fieber wirkte, anspruchsvoll für den sortierenden Hörer war, aber immer voller Charme und musikalischer Verspieltheit. Dazu trug auch die fast programmatische Komposition ”Sailing Westfalian” des Rellinger Kantors Oliver Schmidts bei, die dieser selbst auf dem Klavier vortrug, die jedoch beim Zuhörer nach entsprechender Einführung als spontane und durchaus reizvolle, aber hektische Reise nach Borkum in Erinnerung bleiben wird.

Hervorzuheben sind außerdem der Solo-Auftritt Terks am Klavier mit einem eigenen ”Rondo”, das durchaus an klassische Weisen erinnerte, die Traumstimme Maries, die ohne jeden Druck schon erstaunliches Klangvolumen entfaltete und die Klassik-Einlage mit Hille als Querflötistin (mit Klavierbegleitung), die zwei Sonatensätze von Händel offerierte und dabei dem Publikum einfühlsam einen Tipp gab: ”Bitte nicht zwischen den Sätzen klatschen, das macht die Musik kaputt, am Ende dafür aber gerne!”

”All my loving”, präsentiert von der großen Band und zwei Sängerinnen, ein isländischer Ohrenschmaus und nach drei Takten auch schon Ohrwurm ”Blaubeeren” (”Das einzig Essbare, was dort in Island wächst”), komponiert von Iris Kramer und von ihr (Trompete) sowie Hrólfur (Spezial-Akkordeon) fetzig vorgetragen, und noch einmal das Brückner-Trio mit ”Khitesh” bildeten den schwungvollen Abschluss eines intensiven Kulturerlebnisses am Ohmoor. Allen Komponisten und Interpreten sei herzlichst gedankt für diesen höchst musikalischen, in sich stimmigen, aber auch in seiner atmospärischen Ausstrahlung einfach sensationellen Abend!

D. Träbert

(Fotos: C. Bautsch)

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